
Katrin Staudt
Praktisches Jahr
18.11. – 09.03.2025
Woche 1: 18.11. – 24.11.2024
Huch und schon ist die erste Woche in Kirchberg im Wald vorbei. Mit einem vollgepackten Auto bin ich vor 7 Tagen von meiner Heimat am Rande des Nordschwarzwaldes in den bayerischen Wald gefahren.
Nach Monaten der recht eintönigen Examensvorbereitung und der Post-Examens-Lethargie war es ein ziemliches Kontrastprogramm -> von der Unistadt Erlangen nach Kirchberg, der WG zum (vorerst) alleine wohnen, vom Rad aufs Auto , von sonnigen Herbsttagen zu Regen und Schnee, von der theoretischen Unizeit zur Praxis!
Die Wohnung in Kirchberg liegt neben einer Kirche mit Friedhof. So war der erste Mensch, der mich im neuen Zuhause begrüßt hat, ein munterer Friedhofsbesucher. Der ahnte natürlich schon, dass ich bestimmt zur Praxis von Dr. Blank gehöre und versuchte mir auch sofort auf niederbayerisch seine Erkrankungen zu erklären. In diesem Moment wurde mir klar, dass weder meine schwäbische Muttersprache , noch das angeeignete fränkisch hier bei der Verständigung helfen würden… 7 Tage später würde ich behaupten 80 % der Gespräche zu verstehen 😉 den Rest muss man als Zugezogene einfach raten!
Montag und Dienstag ging es in der Praxis in Auerbach los. Den Rest der Woche dann in Kirchberg weiter. In beiden Praxen gab es viel zu sehen und zu lernen. Von zahlreichen Infekt geplagten Menschen, über eine unerwartet weit fortgeschrittene Schwangerschaft, den Klassikern Harnwegsinfekt, Divertikulose, Brustschmerzen und Gesundheits-Check-Up. Immer wieder beeindruckend, wie viele unterschiedliche Krankheitsbilder am Tag in der Hausarztpraxis vorkommen. Als PJ Studentin darf man überall dabei sein, untersuchen, schallen, impfen und mithelfen, wo man kann. Da kann ich wirklich dankbar sein für die engagierte Betreuung von den ÄrztInnen und MFAs.
Neu und in der Form noch nie gesehen im ambulanten Bereich, waren die Online- Fallbesprechungen am Mittag mit praxisinternen ÄrztInnen und auch mit externen Allgemeinmedizinern. Für mich als Studentin ist das natürlich toll und man lernt viel mehr als beim recht trockenen Durchgehen der M3 Fallbücher zuhause.
Jetzt muss ich die ganzen Eindrücke erstmal am Wochenende verarbeiten, den Kühlschrank füllen und vielleicht auch ein paar schöne Spaziergänge machen. Ich freue mich, in der kommenden Woche auch die weiteren Standorte kennenzulernen und auf die neu anreisenden Studenten.
Woche 2: 25.11. – 01.12.2024
Nach einem entspannten Wochenende habe ich in meiner zweiten Woche Gesellschaft von zwei BlockpraktikantInnen bekommen. Zu dritt abends nochmal über die Fälle des Tages zu quatschen, beim Abendessen Gesellschaft zu haben oder einfach auf den Sofas zu entspannen, macht wirklich Spaß. Wir merken auch, dass wir doch recht ähnliche Fragen zu Patientengeschichten abends googlen und durch die Tischgespräche lernt man so einiges ganz nebenbei.
Ich habe diese Woche die weiteren Praxisstandorte in Geiersthal, Lalling und Schöfweg kennengelernt. Es war interessant zu sehen, wie jede Praxis arbeitet und einen ganz eigenen Rhythmus hat. Natürlich ist vieles recht ähnlich, aber es fühlt sich trotzdem immer ein bisschen anders an.
Medizinisch spannend für mich waren bestimmte Symptome und Krankheitsbilder, die ich nur aus Lehrbüchern kannte, bei unseren Patienten zu sehen. Das Erythema migrans nach einem Zeckenstich sah genauso aus wie im Lehrbuch. Auch ein Patient mit Cluster-Kopfschmerzen kam ganz typisch mit starken einseitigen Kopfschmerzen , einem tränenden Auge und laufender Nase. Ich finde es total faszinierend, wenn man Patienten behandelt, deren Erkrankungen sich tatsächlich wie im Lehrbuch präsentieren.
Ende der Woche haben wir drei Studenten einen kleinen Sonoübungskurs gemacht. Wir haben versucht verschiedene Strukturen zu schallen und die Einstellungen des Sonogeräts probiert. Besonders cool war es für uns zum ersten Mal, einen Herzultraschall üben zu können. Das wollten wir unbedingt testen. Der Weg zum Profi ist lang…aber es hat Spaß gemacht unsere Herzen unter Idealbedingungen ganz entspannt schallen zu können .
Die zweite Woche verging wie im Flug, ich bin gespannt auf die kommende Woche.
Woche 3: 02.12. – 08.12.2024
In der dritten Woche hat mir richtig gut gefallen, dass ich nach dem Kennenlernen aller Standorte, nun hauptsächlich an einem Standort – Auerbach- war.
Dadurch konnte ich einige Patienten aus den ersten Tagen wiedersehen und über die Woche den Krankheitsverlauf der Patienten mitbekommen. Nicht immer war klar, ob bei einem Patienten eine potentiell gefährliche Erkrankung vorliegt oder z.B. nur ein recht harmloser vorübergehender Infekt. So wurden die Patienten öfters zur Kontrolle einbestellt. Zum Beispiel konnten wir beobachten, wie sich die abdominellen Beschwerden eines Jungen entwickelten, die Rückenschmerzen oder der grippale Infekt. Wegen der progredienten oberflächlichen Venenthrombose bei einer Patientin musste Ende der Woche doch noch eine antikoagulative Therapie eingeleitet werden. Die unterschiedlichen Verläufe der Patientengeschichten zu verfolgen war wirklich interessant und lehrreich.
Auch diese Woche waren noch die BlockpraktikantInnen da. In den Pausen haben wir so oft wie möglich die Sonne genossen. Ganz in der Nähe unserer Unterkunft gibt es zwei schöne Rundwege um Kirchberg. Der Weg führt durch einen schönen „Märchenwald“ und ist zeitlich genau passend für unsere Mittagspause.
Am Wochenende haben Freunde von mir einen Kurzurlaub in Lalling gebucht. Wir sind zusammen zum Schweinhütter Weihnachtsmarkt gefahren. Was für ein tolles Erlebnis, dort konnten wir eine ganz bezaubernde Atmosphäre genießen mit entzückenden Ständen mitten im Wald. Am Sonntag haben wir den Adventsgottesdienst in der Kirche gegenüber besucht. Danach sind wir zum Mittagessen nach Tschechien gefahren und auf dem Rückweg noch durchs Winterwunderland am Bretterschachten. Zeitlich hat es nicht zum Langlaufen gereicht, aber meine Besucher wollten doch noch wenigstens kurz spazieren gehen und den Schnee sehen. Es war ein tolles Wochenende und ich habe mich ein bisschen wie im Urlaub gefühlt.
Woche 4: 09.12. – 15.12.2024
Diese Woche standen viele Fortbildungen für mich an. Neben den praxisinternen Fallbesprechungen am Dienstag und Donnerstag, gab es am Mittwoch einen Online Vortrag zum Thema Depression von Prof. Kühnlein- als Erlanger Studentin war das sozusagen fast wie früher in der Vorlesung bei ihm. Ich habe doch einiges dazu lernen dürfen zur Wirksamkeit der Antidepressiva und zur Therapie von Depressionen in unterschiedlichen Altersklassen. Sehr spannend!
Danach gab es am selben Tag noch ein PJ Seminar der Uni zum Thema Verantwortung im Arztberuf tragen. Es war schön zu merken, dass ich viele der angesprochenen Punkte schon so ähnlich von den ÄrztInnen hier in den Praxen gelernt habe und bei der Umsetzung sehen konnte.
Auch der Journal Club war diese Woche. Das ist ein Format, bei dem verschiedene Ärzte aktuelle Studien/Paper vorstellen, die praktische Relevanz in der Hausarztpraxis haben. Ich konnte zum ersten Mal teilnehmen und obwohl meine Konzentration nach den anderen zwei Vorträgen am Mittwoch immer weniger wurde, hat es sich gelohnt, dabei zu sein.
Donnerstag war aufgrund eines „Kurzurlaubs“ in der Heimat der letzte PJ-Tag diese Woche und wie hätte er besser enden können als mit der Praxis Weihnachtsfeier am Abend. Es war schön, mit dem gesamten Praxisteam bei leckerem Essen zusammen sitzen zu können. Vielen Dank auch an dieser Stelle für die Einladung :).
Noch 10 Tage bis Weihnachten, ich hoffe auf ein bisschen Schnee und Weihnachtsstimmung für die kommenden Tage- beim Blick aus dem Fenster werde ich gerade nicht enttäuscht. Es stürmt und schneit sehr kräftig.
Woche 5: 16.12. – 22.12.2024
Diese Woche war ich bei ein paar Hausbesuchen dabei. Wirklich interessant zu sehen, wie man dadurch auch medizinisch relevante Informationen dazu gewinnen kann. Zum Beispiel waren wir bei einer älteren Patientin, bei der die Raumtemperatur durch einen Kaminofen derart erhöht war, dass dadurch die Exsikkose mit entsprechenden Laborwerten recht gut erklärbar war. Man bekommt oft unerwartet andere Informationen durch den Hausbesuch, als durch eine reine Anamnese in der Praxis.
Es waren auch viele Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden über die Woche da ( vielleicht zu viele Weihnachtsplätzchen?). Von viralen Infekten, über Divertikulose-Beschwerden, Reizdarm bis Appendizitis. Bei einem Patienten mit Verdacht auf Appendizitis war die klinische Anamnese und Untersuchung auffällig bei den typischen Druckpunkten (Burney, Lanz etc.) und auch das Psoas-Zeichen positiv. Nach Überweisung ins Krankenhaus konnte sich der Verdacht aber nicht erhärten. Und so heißt die Strategie erstmal „watchful waiting“ mit Verlaufskontrollen bei Verschlechterung. Es ist oft zu Beginn einer Erkrankung gar nicht so einfach, gleich zu wissen, was dem Patienten fehlt. Das Schöne in der Hausarztpraxis finde ich aber, den Patienten über einen längeren Zeitraum sehen zu können und somit auch den Verlauf gut beobachten zu können.
Woche 6: 23.12. – 29.12.2024 / Woche 7: 30.12. – 05.01.2025
In Woche 6 starte ich in den Weihnachtsurlaub. In Woche 7 sind es nur 2 Tage. Daher nur ein paar weihnachtliche Quizfragen 😉
Chionophobie ist die Angst
a) vor Schnee b) vor dem Weihnachtsmann c)vor dem Weihnachtsbaum
Die „Weihnachts-Krankheit“ ist auch ein umgangssprachlicher Begriff für eine bestimmte Erkrankung. Welche Krankheit ist gemeint?
a) Hämophilie B b) Leukämie c) Thrombose
Auf die Dosis kommt es an… welcher Inhaltsstoff ist in geringen Mengen in Lebkuchen und führt bei hohen Mengen zu Halluzinationen, Übelkeit, Schwindel und anticholinerg ähnlichen Symptomen ?
a)Cumarin (Zimt) b) Myristicin (Muskatnuss) c) Honig
Woche 8: 06.01. – 12.01.2025
Nach den ganzen Feiertagen starte ich schon in Woche 8.
Vorweg noch ein Freizeittipp: Letzten Samstag habe ich einen 2 stündigen Basis- Langlaufkurs gemacht in Bodenmais. Ganz klare Empfehlung, hat super viel Spaß gemacht und es ist eine tolle Freizeitaktivität hier in der Region.
Diese Woche kamen zwei weitere PJler in die Praxen. Wir hatten gemeinsam eine Fortbildung bei Wolfgang Blank zu den wichtigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Wirklich schön, dass nun auch andere PJler mit dabei sind und wir einmal die Woche auch einen Nachmittag Zeit haben, prüfungsrelevante Themen gemeinsam als Lerngruppe zu besprechen.
Außerdem wollte ich diese Woche mehr über die Disease-Management-Programme lernen. Dafür konnte ich Petra Weinmann, eine speziell geschulte MFA, in der Praxis begleiten. Es war spannend, ihr bei den Diabetesschulungen, Kontrollen und der Ernährungsberatung über die Schulter schauen zu können. Dabei konnte ich viel von ihr lernen. Auch waren einige Patienten zur Wundkontrolle da und ich war wirklich fasziniert von ihrem großen Wissen zum Wundmanagement. Da könnte man sicher noch sehr viel mehr lernen, als der kleine Einblick in den zwei Tagen gezeigt hat. Ich habe mich mit den Themen davor nicht viel beschäftigt, aber das ganze Feld rund um Diabetes, Ernährungsberatung und Wundmanagement hat mich überraschenderweise total begeistert.
Woche 9: 13.01. – 19.01.2025
Diese Woche haben Philip und ich die in Grafenau untergebrachten PJler besucht.
In ihrem großen PJ-Haus haben wir dann orthopädische Fälle zu Schulter, Knie, Hüfte und Rücken durchgesprochen und uns die passenden Untersuchungen gegenseitig demonstriert.
Es gab eine tolle Fortbildung am Mittwoch über Diabetes, sinnvolle und evidenzbasierte Behandlung, Pharma Interessen hinter der Entwicklung und Forschung von Insulinen und Antidiabetika.
In der Praxis hatte ich einen spannenden Fall eines Patienten mit ca. alle 4 Wochen rezidivierenden Augenschwellungen. Wir haben in der Fallbesprechung mit den anderen Praxen über mögliche Gründe für Urtikaria und Angioödem diskutiert und mögliche auslösende Medikamente ausfindig gemacht. Ich bin gespannt, ob das Absetzen der in Verdacht stehenden Medis eine Besserung bringt oder wir weiter nach Ursachen suchen müssen.
Das Wochenende habe ich zum Ausruhen, Langlaufen und Winterwandern genutzt. Vor meinem PJ hier, hätte ich wirklich nicht gedacht, wie viele tolle Sachen man hier im Winter ausprobieren und unternehmen kann.
Woche 10: 20.01. – 26.01.2025
Da die anderen PJler bald vor den M3 Prüfungen stehen, haben wir die letzten Tage einige Fälle aus Lehrbüchern gemeinsam durchgesprochen. Es ist auch super praktisch für mich, das theoretische Wissen zu erweitern. Passend dazu hatte ich zu den Fällen zum Thema Müdigkeit, Gesundheits-Check Up, Kopfschmerzen, Ausschlägen bei Kindern einige Patienten in der Praxis. Das macht das Lernen der Theorie dann gleich viel interessanter und anschaulicher. Auch die Infos der Bücher mit den Erläuterungen in Deximed – eine Art Wikipedia für die Hausarztpraxis- zu vergleichen ist ratsam.
Am Wochenende haben Freunde wieder in Lalling eine Unterkunft gemietet und wir haben den Rundweg um den großen Arbersee erkundet. Traumhafte Schneelandschaft wie im Märchenfilm, danach ging’s den Winterwanderweg weiter zum Arber. Mit der Gondel kann man auch hochfahren zur Hütte. Wieder mal wie im Urlaub hier 🙂 Am Sonntag waren wir im Glasdorf Arnbruck, auch das eine klare Empfehlung.
Woche 11: 27.01.-02.02.2025
Diese Woche hatte ich die Möglichkeit, ein dreitägiges Praktikum in der orthopädischen Reha Klinik in Schaufling zu absolvieren.
Am ersten Tag wurde ich herzlich von dem Team empfangen. Ich erhielt einen Plan für die nächsten drei Tage mit der Möglichkeit, die verschiedenen Anwendungen kennenzulernen. Jede halbe Stunde/Stunde ging es zum nächsten Punkt. Auch durfte ich aktiv an den Behandlungen teilnehmen und konnte so einen direkten Einblick in die Arbeit der Therapeuten gewinnen.
Beim Geh- und Koordinationstraining konnte ich beobachten, wie die Therapeuten den Patienten halfen, ihre Gehfähigkeit zu verbessern. Es war motivierend zu sehen, wie aus den kleinen Fortschritten in den neuen Gruppen, dann fast flüssiges Gehen in den fortgeschrittenen Gruppen wurde.
Weitere Bestandteile der Rehabilitation waren Physiokurse im Schwimmbad und Bädertherapien. Auch ich bekam einen Guss an den Beinen, ein Kohlensäure- Armbad und ein Paraffinbad für die Hand. So konnte ich direkt die entspannende, anregende und heilende Wirkung nachvollziehen. Interessant war auch das Bogenschießen, es soll die Konzentration, Koordination und Kraft der Patienten fördern- natürlich macht es auch viel mehr Spaß als die normalen Physioübungen.
Elektrotherapie, Hydrotherapie und Qigong wurden auch angeboten. Dr. Buvar hat mir und einer Kollegin noch verschiedene Untersuchungs- und Ultraschalltechniken demonstriert. Auch Akupunktur konnten wir kennenlernen.
Insgesamt war mein Praktikum in der orthopädischen Reha Klinik in Schaufling eine wertvolle Erfahrung. Ich habe viel über die verschiedenen Therapieansätze gelernt und konnte die positive Wirkung der Rehabilitation auf die Patienten hautnah miterleben.
Mein Dank gilt insbesondere Dr. Tamas Buvar für die tolle Betreuung und dem ganzen Team rund um Chefarzt Dirk Czauderna für die Möglichkeit der Hospitation. Wirklich alle Mitarbeiter waren sehr engagiert, positiv, freundlich und haben mir viel von ihrer täglichen Arbeit in einer Rehaklinik gezeigt.
Woche 12: 03.02. – 09.02.2025
In der Praxis waren diese Woche unheimlich viele Patienten mit grippalem Infekt. Ein großer Teil der Patienten hatte über mehrere Tage hohes Fieber und die typischen Erkältungssymptome. Durch das teils hohe Fieber und den schlappen Allgemeinzustand waren einige Patienten stark verunsichert. Teilweise war es schwierig manchen leidgeplagten Patienten die Therapiemöglichkeiten zu erklären und warum ein Antibiotikum leider nichts hilft bei viralen Infekten und wir es daher nicht verschreiben können. Da sind viele empathische Gespräche und Erklärungen nötig, damit die Patienten beruhigt sind.
Bei einigen Check-Ups konnte ich auch diese Woche wieder sonografieren. Oft finden sich glücklicherweise keine Auffälligkeiten. Diese Woche habe ich aber Gallensteine finden können- nichts spektakuläres, aber ich finde es immer wieder interessant, wenn man die kleinen und meist harmlosen Sono- Befunde entdeckt, wie Gallensteine und Nierenzysten.
Woche 13: 10.02. – 16.02.2025
Auch in dieser Woche gab es wieder gute Fortbildungen. Innerhalb unserer Praxis haben wir Harnwegsinfekte besprochen. Eine ärztliche Fortbildung am Mittwoch ging über Adipositas, auch da war viel zu lernen. Besonders gut war auch ein interessantes PJ-Seminar der FAU Erlangen, in dem echte und eher seltene Fälle mit einem Hausarzt besprochen wurden. Auch die Arbeit in der Praxis hat mir wieder Spaß gemacht diese Woche. Insbesondere deshalb, da ich nun doch schon viele Patienten in Auerbach kenne. So hat es mich besonders gefreut, einen sehr positiven postoperativen Verlauf einer Patientin mit HWS-Bandscheibenvorfall verfolgen zu können- von der ersten sehr schmerz geplagten Vorstellung, watchful waiting, leider zunehmende Verschlechterung und Hinzukommen von neuen Symptomen, nochmals neue Evaluierung des Zustands, Einweisung ins KH, bis nun postoperativ zur Planung der Physiotherapie. Dabei kann man einfach unheimlich viel lernen.
Woche 14: 17.02. – 23.02.2025
Über die Woche gab es einige Patienten mit “Schwindel”. Ein sehr diffuses Symptom, das es einem wirklich nicht leicht macht bei Anamnese und Behandlung. Beschwerden mit der Halswirbelsäule, dem Blutdruck, Lagerungsschwindel, Anämie, Nebenwirkungen von Medikamenten könnten z.B. dahinter stecken. Ich habe so einige neurologische Untersuchungen machen können, ganz gut auch mal wieder Untersuchungen wie den Head-Impulse-Test zu üben.
Das Wochenende war gut gefüllt mit einer wunderschönen Wanderung durch bayerisch Kanada, von Gumpenried in Richtung Viechtach am Schwarzen Regen entlang und mit der Waldbahn zurück. Der Weg war ziemlich glatt, aber mit Grödeln machte das Winterwandern richtig Spaß und der Weg führte herrlich am Fluss entlang und durch den Märchenwald. Am Sonntag habe ich eine kleinere Tour zum Arbersee gemacht. Danach ging es zum lecker Kuchen essen ins Glasdorf Arnbruck (Ist der Weg etwas weiter? Viele Besucher eher im Rentenalter? Sollte man das nur für lecker Kuchen und Kakao statt Mittagessen machen? Viel zu viel Osterdeko bestaunen?- Ich finde ja ;-)).
Woche 15: 24.02. – 02.03.2025
Meine vorletzte Woche, wie schnell doch die Zeit verging im schönen Bayerwald…Da die Auerbacher Praxis diese Woche urlaubsbedingt geschlossen war, hatte ich eine richtige Abschiedsrunde durch die anderen Praxen. Es war schön, auch nochmal das Grafenauer und Geiersthaler Team zu sehen. Auch den Standort in Rinchnach konnte ich zum Schluss noch kennenlernen. Spannende Fälle gab es auch. Einige wirklich eitrige Tonsillitiden (so ausgeprägt habe ich es tatsächlich noch nie gesehen), die wir antibiotisch behandelt haben. Lehrreich war es auch, die Entwicklung, Therapie und Verlaufskontrollen von exazerbierten COPD Patienten zu begleiten. Einige kleine chirurgische Eingriffe fanden statt. Eine schöne letzte Woche, übers Wochenende hat mich dann leider nochmal ein gemeines Virus zum Abschied erwischt.
Woche 16: 03.03. – 09.03.2025
Nun schreibe ich die letzten Zeilen für das PJ Tagebuch schon in meiner Heimat. Es war eine schöne letzte Woche bei traumhaftem Wetter im Bayerwald. Wir PJ ler hatten diese Woche ein Dinner für die ÄrztInnen in Kirchberg organisiert, natürlich selbstgekocht. Das war für mich natürlich ein super Abschlussabend. Auch eine sehr informative Fortbildung zu SGLT2-Hemmern fand diese Woche statt. Dann stand auch schon der Abschied vom Auerbacher Team an, aber auch von allen anderen Kollegen. Ich blicke dankbar auf die letzten 4 Monate zurück. Ich durfte fachlich viel Neues dazulernen- u.a. selbständiges Arbeiten, Sonografieren, Anamnese und die passende Diagnostik in der Hausarztpraxis und wie man evidenzbasierte, sinnvolle pharmakologische Therapien anbietet. Insbesondere konnte ich auch tolle und motivierte Kollegen als echte Vorbilder kennenlernen. Auch die Menschen und Patienten im Bayerwald waren sehr herzlich und ich fühlte mich hier sehr willkommen. Vielen lieben Dank an das gesamte Bayerwald Praxisteam für das wunderbare PJ-Tertial bei euch! Ich hoffe wir sehen uns irgendwann mal wieder :)!
Hauptstandort Kirchberg
Am Alten Sportplatz 3
94259 Kirchberg
Tel: 09927 441
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